Ich so
Seit ich denken kann, zeichne und male ich leidenschaftlich gern. Pinsel, Stifte und Farben gehören zu mir wie mein Haaransatz. Eine längere Zeit ohne all das – und ich werde etwas störrisch und unzufrieden. Warum das so ist? Keine Ahnung – war halt schon immer so! Die Malerei ist meine Schokolade.
Und so kam es irgendwann, wie es kommen musste: Ich krempelte vor vielen Jahren mein halbes Leben für die Malerei um. Anfang 30 erfüllte ich mir einen Traum und studierte privat an der Akademie der Bildenden Künste an der Alten Spinnerei. Dafür hängte ich meinen langjährigen und sicheren Job im Marketingmanagement mit Aufstiegschancen(Doppelausrufezeichen) an den Nagel. Manche staunten, manchen sträubten sich die Haare. Aber was damals sein musste, musste halt einfach sein.
Während meiner Akademiezeit wagte ich mich in neue Richtungen, probierte andere Stile (sogar Abstrakte Malerei!!!) und ganz unterschiedliche Themen aus. Aber – ich kehrte immer wieder zurück zu dem, was mich schon immer in der Malerei begeistert hat. Es ließ mich einfach nicht los. Der Realismus. Die Illustration. Flora und Fauna. Und ja – der Humor!
Dafür ist mit großer Wahrscheinlichkeit meine Kindheit verantwortlich. Wie so oft wird auch die Liebe zur Natur in dieser Zeit gepflanzt. Meine Eltern und Großeltern waren leidenschaftliche Naturfreunde. Wir verbrachten viel Zeit beim Wandern in den Alpen – stundenlange Anstiege mit wilden Entdeckungen und abenteuerlichem Flair. Das bleibt eben hängen.
Auch die Jahrmarktsmalerei hat mich als Kind fasziniert. Als September- und Münchner Kindl verbrachte ich unzählige Nachmittage und Geburtstage auf dem Oktoberfest. Die knallbunt bemalten Fahrgeschäfte mit ihren tausend Lichtern – zu denen ich liebend gern mein Geburtstagsgeld trug – haben, wie man auch desöfteren in bestimmter Art und Weise sehen kann, bleibende Eindrücke hinterlassen.
Als Tochter einer waschechten Münchnerin und eines waschechten Indonesiers bin ich gemeinsam mit meinem Bruder Patrick ganz schön multikulti in München aufgewachsen.
Eingebettet zwischen der heiligen Maria und dem heiligen Florian – geschnitzt aus Holz oder hinter Glas gemalt – und den betenden Händen in gestickter Form, waren zugleich indonesische Wayang in allen möglichen Formen der indonesischen Handwerkskunst und natürlich auch Batik zu finden. Von einem asiatischen Vater, der irgendwann nicht mehr ohne Schweinswürstl mit Sauerkraut leben konnte, bis hin zu meiner bayerischen Familie, die bei jedem Familienfest nur noch indonesische Gerichte einforderte – verschiedenste Einflüsse aus zwei Kulturen kreuzten und vereinten sich im Außen wie in meinem Herzen.
Kurz gesagt: Ob bayerisch oder javanesisch, ob Auerhahn oder Harimau, ob Dirndl oder Sarung, ob Knödel oder Bapao – diese Mischung hat mir eine offene, neugierige Haltung und einen liebevollen, manchmal verschmitzten Blick auf die Welt geschenkt.
Und heute? Lebe ich ganz unaufgeregt vor den Toren von Landshut und treibe in unserem Atelier – das meines Ehemanns Klaus Soppe und mir – mein kreatives Unwesen. Mit der inspirierenden Stadt Landshut, der Heimat meiner Großmutter und ihrer Geschwister, der wunderschönen Isar und ihren Auen im Rücken, finde ich alles, was ich für meine Arbeit brauche.
Nach vielen Jahren freiberuflicher Tätigkeit kann ich auf verschiedene Stationen zurückblicken – mit Ausstellungen, öffentlichen Aufträgen und wunderbaren Begegnungen. Und falls Du noch nicht genug hast und mehr Offizielles erfahren möchtest, dann klicke einfach auf die Vita oder in mein Memory Logbook!

Terima kasih und Pfia Gott.
1989 mit der Familie am Borobudur in Indonesien.